Das erste Ausstellungsjahr 2014 der Zwergwidder Angora BA
Unser erstes Ausstellungsjahr 2014 haben wir nun beendet. Mit großen Erwartungen und auch viele Fragen sind wir in das erste Jahr nach der Zulassung der Neuzucht angegangen .Ausgangstiere stammten aus den Nachbarländern Belgien und Niederlande. Die dortigen Anforderungen an die Tiere stellten uns vor einige Herausforderungen, die Tiere unseren deutschen Vorstellungen anzupassen. Trotz kürzer geforderten Behanglängen im Ausland, stellten uns diese bei den Nachzuchttieren kaum vor Probleme. Größere erwartete Probleme waren das Gewicht und die Kopfbehaarung. Da die meisten der Tiere aus den Niederlanden stammen, wo ein Gewicht von bis zu 2500gr zulässig sind, erwarteten wir mit Bangen, wie groß unsere Nachzuchttiere sein werden. In einigen Fällen waren diese Tiere leider weit über die 2kg hinausgeschossen. Einen größeren Teil der Tiere konnten knapp unter 2kg gehalten werden und führten zu einer entsprechenden negativen Bemerkung in Position1.Es waren aber auch erste Tiere im geforderten Gewichtsrahmen zu sehen. Sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden werden die ZwwA mit „voller Kopfbehaarung“ gezüchtet, diese wird dadurch hervorgerufen, dass diese Tiere neben dem Angoragen (vv) auch noch das Löwengen(M) tragen. Da wir in Deutschland bei der Behaarung die deutschen Angora zum Vorbilde genommen haben und auch aus Tierschutzgründenden „freien“ Kopf in den Anforderungen haben, ist hier noch einiges zu tun. Erfreulich ist, dass aber hier schon erste Erfolge zu sehen sind.
Die einzelnen Bewertungen sprechen dafür dass wir Züchter der ZwW Angora auf dem richtigen Weg sind mit unserer Neuzüchtung.
Da Neuzüchtungen nur ab der Landesschau und den Bundesschauen mit einer Prädikatsbewertung bewertet werden dürfen, haben einige Züchter auch ihre Tiere auf verschiedenen Schauen vorgestellt und präsentiert.
Ausgestellt und bewertet wurden auf folgenden Landesschauen:
Landesverband Sachsen in Leipzig Dez. 2014, wurden 2 Tiere von Ina Krebs und Jörg Greve ausgestellt, dies ist besonders bemerkenswert, da sie ihre ersten Zuchttiere erst im Frühjahr bekamen.
1,0 mit 8/5
0,1 mit 8/4
Landesverband Weser-Ems in Leer Jan. 2015, wurden 2 Tiere von Kerstin Rump ausgestellt.
1,0 mit 6/2
1,0 mit 8/3
Landesverband Westfalen in Hamm Jan.2015, wurden 8 Tiere gemeldet von
Susanne Zwonar, Kai Sander und der ZGM Kruse ausgestellt:
1,0 mit 6/1
1,0 mit 6/2
1,0 mit 4/0
0,1 mit 6/2
1,0 mit 8/4
0,1 mit nb, zu schwer
2 Tiere fehlten
Mit großen Erwartungen schauten wir nun nach der Bundesrammlerschau in Ulm am 31.01.+ 01.02.2015 . Als großes Finale des Zuchtjahres erwarteten wir dort ein recht großes Feld an Tieren unsere Rasse zu sehen zu bekommen und hier einmal die Tiere der verschiedenen Züchter vergleichen zu können!
Leider wurden nur 8 Tiere durch Kerstin Rump, Sven Bültemeyer und Kai Sander gemeldet, die 3 auf der angeschlossenen Landesschau gemeldeten Tiere fehlten leider.
Ergebnisse der BRS:
0,1 mit 8/3
0,1 mit 6/0
0,1 mit nb Kahlstelle im Nacken
1,0 mit nb Filzbildung
0,1 mit nb Filzbildung
0,1 mit 8/3
2 Tiere fehlten
Es war ein schönes und lehrreiches erstes Zuchtjahr für unsere Neuzüchtung, wir haben sehr viele Erfahrungen sammeln können. Auch wenn die Bewertungsnoten nicht sehr hoch aussehen, müssen wir den amtierenden Preisrichtern sehr dankbar sein. In vielen Positionen waren sowohl positive und auch negative Hinweise zu finden, die uns wertvolle Hinweise gegeben haben. Es ist schon eine Herausforderung mit dem Angora-Wollkleid in Zwergwidder Form zu züchten.
Als einen großen Fehler von unserer Seite stellte sich heraus, dass wir davon ausgegangen sind, dass die Schurinterwalle unserer ZwwA mit den Angora gleichzusetzen wären. Über die warmen Monate hatten wir die Tiere in kurzen Intervallen geschoren und diese vor Überhitzung zu schützen. Darum war es uns nicht aufgefallen, was sich dann zu den Landes- und der Bundesrammlerschau erst herausstellte: Die ZwwA benötigen einen kürzeren Schurintervall!
Nach ca. 8 -9 Wochen ist das Wollvlies in voller Blüte. Da wir von anderen Intervallen ausgegangen waren, kam es zu den Problemen mit den Verfilzungen und dass die Tiere teilweise die Haare abgestoßen haben und Kahlstellen zu finden waren. Hierdurch blieben einige Ausstellungsgehege leer und bei den ausgestellten Tieren die quasi „über Nacht“ verfilzten mussten wir einige NB und Punktabzüge berechtigter Weise einstecken.
Zu den Bewertungen auf den Schauen, konnten wir schon sehr schöne Typen der ZwW in Körper und Form, sehr schöne Köpfe und Behänge zeige auch die Wolllänge und Strukturen sind schon bei einigen Tieren vorhanden.
Was wir als nächstes Ziel sehen müssen ist, dass wir das Gewicht in vielen Zuchtlinien reduzieren müssen und den Schwerpunkt auf Zuchttiere mit freien Köpfen legen. Einzelne Tiere zeigten auch Wollwachstumsstörungen, dies muss aus der Zucht im kommenden Jahr verdrängt werden!
Die allerwichtigste Erfahrung die wir alle gemacht haben ist, das wir die Schur Intervalle wie bei den großen Angora alle 84Tage nicht halten können. Wir haben die Erfahrung gemacht, das bei unseren ZwW Angora die Wolle schneller wächst und aher abgestoßen wird. So das die beste Wolllänge+ Struktur in der 8. Woche nach der Schur haben. Zum Wohle unserer Tiere sollten die Schur Intervalle auf ca. 60 Tage reduziert werden.
Hierdurch dürfen dann die Probleme von Verfilzungen und Kahlstellen im Nacken größtenteils behoben werden können. Im Laufe des Jahres EINS nach dem Neuzuchtantrag haben wir weitere Zuchtfreunde für die Rasse begeistern können. Leider sind aber auch schon Zuchtfreunde am überlegen, ob sie den Arbeitsaufwand von Landhaarkaninchen gerecht werden können. Wir stehen gerne weiteren Interessenten an der Zucht diese Rasse zur Verfügung und weisen auf unsere Homepage www.zwergwidder-angora.de zur Kontaktaufnahme hin.
Für das kommende Zuchtjahr 2015 werden wohl auf weiteren Landesverbandsschauen die ZwwA zu sehen sein, auch ist zu erwarten dass mehr und hoffentlich auch bessere Tiere den Preisrichtern und Besuchern präsentiert werden.
Kai Sander + Kerstin Rump